Ochsenhausen, wia's ischt ond war

Kleines Schwäbisches Wörterbuch: K
Schwäbisch von "Kaata" bis "kuzala"


K

Kaata Karten(spielen)
(Schwäbische Bezeichnungen der -Farben: Schall(a) ⇔ Karo, Schipp(a) ⇔ Pik, Greiz ⇔ Kreuz, Herz(a) ⇔ Herz; der -Werte: Ondr ⇔ Unter bzw. Bube, Obr ⇔ Ober bzw. Dame, Kenig ⇔ König, Sau ⇔ Ass)

kasch kannst
("kaschd" ⇔ "kannst du"

Kachl Kochtopf
(Pl.: Kachla - wird aber auch in der hochdeutschen Bedeutung verwendet [Kachel bzw. Kacheln])

kähl geizig
("Des ischt a ganz a kähler Siach!" ⇔ "Das ist ein ganz geiziger Kerl!". Heute auch oft im Sinne von "cool" benutzt: "Des isch jo kähl!" ⇔ "Das ist ja cool!")

Käpale Kleine Kapelle (Kirche)

Käpsale Intelligenzbolzen
([kleine Kapsel] jemand der eine Dummheit begeht)

Keez Kerze
keezagrad kerzengerade

keia werfen
(Beispiele: "Kei‘s ra!" ⇔ "Wirf es herunter!" oder "Kei‘s futt!" ⇔ "Wirf es fort!" und "futtkeia)" ⇔ "fortwerfen"

ketsch könntest
("keteschd" ⇔ "könntest du"

Kipf Längliche Brotform
(im Gegensatz zum runden "Loib" ⇔ "Laib")

Kirwei Kirchweih
Noch in den 60er Jahren des 20. Jhdrts. war es um Ochsenhausen üblich, zum Zeitpunkt des Glockenläutens an diesem Tag schwer vermoderbare Ernteabfälle auf den Feldern (meist "Grombierastengl" -> Kartoffelstängel) in möglichst stark rauchenden Feuerhaufen, dem sog. "Kirweirauch", zu verbrennen. Durch veränderte Erntemethoden und Fruchtfolgen ist diese Tradition schon lange erloschen.
Der Spruch: "Der ka mr doch uff d Kirwei komma!" ("Der kann mich mal!") geht angeblich darauf zurück, dass an diesem Tag für die saisonal angestellten Knechte und Mägde der Arbeitsvertrag endete.

Kittl Jacke, Kittel
("Ziah dei Kittl a, dussa isch kiahl.") ⇔ "Zieh deine Jacke an, draußen ist es kühl."

Komede eigentlich "Komödie"
Wird aber nur im übertragenen Sinne für "Theater" verwendet, beispielsweise: ("Mach koi sottiga Komede drus." ⇔ "Mach kein solches Theater daraus." oder "Des war a Komede!" ⇔ "Das war ein Theater!")

kobba rülpsen

Kooga Personen
(abwertende Bedeutung, aber auch scherzhaft verwendet; Sing. Koog; oft auf Kinder angewandt, Bedeutung ähnlich dem "Siach")

Kuahmoggale Junges Kalb
(wörtl.: Kuhzäpfchen) siehe "Moggl"

Kuahranzanacht Stockdunkel
(Nacht [dunkel] wie im Leib einer Kuh)

Kuche Küche
(Entsprechend zusammengesetze Wörter: Kuchekaschda (Küchenschrank), Kuchemassr (Küchenmesser), Kucheseihr (Küchensieb), ...)

Kuratl Kuratel
unter Aufsicht stehen, jemanden unterworfen sein
"Dr sall schtot ondr Kuratl vo seim Weib."⇔ "Der steht unter Aufsicht seines Weibes."

kuz kurz
Deklination: kiezr, am kiezeschda.

kuzala kitzeln


Peter Engelhardt